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Rot markiert sind in der Kurzfassung die Themen, die im nächsten Kapitel nochmals genauer beleuchtet werden.
Willi Seitz fand im Steinbruch einen Schachtelhalm im Buntsandstein und Saurierspuren im Kalkstein direkt über dem Buntsandstein. Der Buntsandstein ist ca. 250 Mill. Jahre alt, der Schachtelhalm ca. 220 Mio. Jahre alt, die Saurier lebten vor 70 bis 250 Mill. Jahren.
In den Kalksteinkuppen rund um Kembach, die 110 bis 150 Mill. Jahre alt sind, findet man die üblichen maritimen Versteinerungen. Zum Vergleich: die Alpen sind vor 100 Mill. Jahren entstanden.
Aus der Bronzezeit, 3200 bis 1200 vor Christus, wurden Sicheln im Kembachtal gefunden.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Goldene und silberne keltische Münzen, die „Regenbogenschlüsselchen“ sowie ungelochte "Steinbeile" wurden mehrfach im Kembachtal, Gewannen «Lerchenrain» und «Pallisaden»,gefunden, so dass man von einem Handelsweg durch das Kembachtal und bei Urphar (Furt) über den Main sowie ersten Besiedelungen zu Zeiten Christies Geburt ausgeht.
Quelle: http://wikipedia.de.
Um 750 wurde das Kloster Holzkirchen gegründet und 768 an Karl den Großen verschenkt. 775 übergab er, gem. der Forschung von 'von Rommel' das Kloster mit dessen Besitztümern an die Reichsabtei Fulda. In den Übergabedokumenten erschien das erste Mal der Name „Chentebach“.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Kopie wurde im Staatsarchiv Marburg gefertigt, Signatur StA. Marburg K425 Bl. 177v. In der Urkunde sind folgende Orte genannt:
Bis zu diesem Zeitpunkt wechselten die Besitzer von Kentebach häufig. Längere Besitzrechte hatte nur das Kloster Holzkichen und die Grafen von Wertheim. Am 30-6-1311 erhob der Würzburger Bischof Andreas von Gundelfingen mit Urkunde die Kembacher Filialkirche zu einer Kirche mit eigenem Geistlichen.
Im Jahr 1900 war diese Urkunde das älteste bekannte Dokument in dem jedoch Kembach "Kantebach" genannt wurde. Unklar war, ob der Name sich aus dem keltischen "Kante" entwickelt hat oder oder aus einem "Wegweiserbaum", der Kantebuch, bei Wagenbuch. Beispiel für Lautverschiebungen von "buch" zu "bach" gibt es in unserer Gegend mehrere.
Während der Reformation hatte Kembach 156 Einwohner und betreute Dietenhan und Dertingen kirchlich mit.
Es erfolgte die Niederlegung einer dreiteiligen „Dorfordnung“: Die Rugordnung legte die Geldstrafen für kleinere Vergehen (Feldfrevel) fest, das Ungeld war die Schankabgabe der Wirte für Bier und Wein und das Niederlaggeld wurde für den Weiterverkauf von Wein erhoben.
Aus Urkunden von 1588 und 1595 wissen wir, das Kembach da bereits so, wie heute, geschrieben wurde.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Kembach geriet in die Fehde zwischen Würzburg und dem Grafen zu Löwenstein und wurde mehrfach überfallen und ausgeraubt.
Es gibt Dokumente, dass im dreißigjährigen Krieg, 1618-1648, viele Ausschreitungen der Soldaten gegen Kembacher Bürger erfolgten.
Nach dem „Westfälischen Frieden“ im Jahre 1648 wurde 1701 die Dorfordnung von 1586 erneut in Kraft gesetzt.
1731 sammelten 12 Kembacher Männer für den beschlossenen grundlegenden Umbau der Kirche in ganz Deutschland Geld. Bereits im November 1732 erfolgte die Kirchweihe.
Über die Strohdächer breitete sich ein Feuer schnell aus und brannte 19 Wohnhäuser und 17 Scheunen ab.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Holländische Truppen kamen unter Napoleoon nach Kembach.
Johann Michael Diehm wurde 1831 für mehr als 30 Jahre zum Akzisor, Zoller und Steuererheber bestellt, da er, was aussergwöhnlich war, vom 13ten bis 17ten Lebensjahr die Rechenschule besuchte. Von 1839-1845 wurde er gegen seinen Willen Bürgermeister. In dieser Zeit musste er unter grossen Verlusten seine Landwirtschaft von Tagelöhner bewirtschaften lassen. 1841 war er ohne Erfolg wegen des Markungsstreites mir Dertingen (Flurstücke im Kembachtal) bei Großherzog Leopold in Karlsruhe vorstellig. 1862 hat er seine Lebenserinnerungen in Kembach niedergeschrieben die allerdings mehr Einblicke in das Ungemach eines Amtes, als in das tägliche Leben geben. 1863 ist er gestorben.
Zitat: „Der Bürgermeister hat es eigentlich nur mit liederlichen, groben, unbändigen, verdorbenen, widerspenstigen, ungehorsamen, dummen, eigennützigen, hochmütigen, lasterhaften, prügelsüchtigen, arbeitsscheuen, diebischen, Trunkenbolden, Ruhestörern, Verlundern, Vagabunden, Boshaften, Rachesüchtigen, Taugenichtsen aller Art, mit einem Wort, meistens mit schlechten Menschen zu tun, die es sich nicht gefallen lassen wollen. Kann man da jetzt stolz darauf sein, so eine Herde hüten zu müssen!!? „
Nach dem Sieg von Napoleopn erhielt Graf von Löwenstein Kembach als Besitz.
Die Gemarkung Wertheim wurde durch die Aufhebung der Rheinbundakte zwischen Großherzogtum Baden und Königreich Bayern aufgeteilt. Kembacher Bürger wurden über Losentscheid gezwungen für Napoleopn zu kämpfen.
Carl Eichhorn wurde 1810 in Kembach geboren und starb 1890. Sein Lebensweg am Ende dieser Seite gibt einen Einblick in das Zeitgeschehen in Deutschland.
Kembacher beteiligten sich an den Befreuungskriegen.
Bei einem weiteren Großbrand wurden 4 Wohnhäuser und 11 Scheunen zerstört.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Auswanderer: Zwischen 1832 und 1890 wanderten aus wirtschaftlichen Gründen 152 Kembacher, vornehmlich nach USA und Australien, aus. Als Beispiel die Auswandergenehmigung für Peter Weimer und seine 12 Kinder:
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
Die jungen Männer, zwischen 20 und 30 Jahre alt, verweigerten sich in den Krieg für ein vereintes Deutschland zu ziehen.
Die ersten Bauern begannen bereits 1830 in der arbeitsärmeren Wintermonaten Bundsandsteine abzubauen. Ab 1850 erfolgte das vermehrt, um ihre wirtschaftliche Lage zu verbessern. Es gab über 20 Steinbrüche.
Badische Truppen lagerten vor kembach und liessen sich von Kembachern "durchfüttern".
1871 wurde von den 11 Kembacher Soldaten, die in den deutsch-französischen Krieg, 1870-1871 zogen, als sie zurückkehrten die Linde am Kembach gepflanzt.
Ab 1880 bis zum ersten Weltkrieg, 1914-1918 ,wurden der Sandstein „industriell“ abgebaut. Bis zu 200 Männer arbeiteten in den Brüchen, die Frauen und Kinder versorgten fast alleine Hof und Feld. Der wirtschaftliche Wachstum hatte seinen Preis: viele Männer starben bereits mit 35 bis 45 Jahren an einer Steinlunge. Nach 1918 wurde der Naturstein zunehmend durch Beton verdrängt.
In den ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 mussten 127 wehrpflichte Kembacher Männer ziehen. 24 blieben im Felde.
Hermann Hemmerich berichtet 1987 über die Mobilmachung in seinen Lebenserinnerungen:
"Die Mobilmachung am 1. August wurde durch das damals einzige Telefon bei der Post durchgegeben. Meine Eltern waren an dem Tage auf dem Feld beim Kornschneiden. Großvater Hemmerich ging aufs Feld und rief meinem Vater zu: "Johann, werf die Sense weg, es ist Krieg". Mein Vater war damals 38 Jahre alt und wußte, daß er sich als Landsturm sofort melden mußte. Er ging heim, nahm die Trommel und gab mit Kaspar Ries durch Trommelwirbel die Mobilmachung im Dorf, von Brücke zu Brücke ziehend, bekannt. Wir Buben zogen mit diesem Spektakel im Dorf herum, stolz auf unsere Väter, aber noch nicht ahnend, was nun alles auf uns zu kommen wird.... Unvergeßlich blieb mir auch der Abschied von meinem Vater, der noch in der selben Nacht früh um einhalb 3 Uhr zur Bahn nach Gamburg mußte. Mit den Männern, die auch in der Nacht mit fort mußten, wurde, wie es damals üblich war, im Roß Abschied gefeiert, das heißt Mut angetrunken. Dann vor dem Abmarsch nach Gamburg der Abschied von der Frau und den aus dem Schlaf gerüttelten Kindern."
Georg Hörner V („Eisner Järch“) baute ab 1919 ein Kelter- und Brennhaus, ein Brennhaus mit Remise (Milchhäusle), ein Brunnen-Motorhäuschen, eine Holzsägehalle und das Wohnhaus mit Brennerei und Lagerkellern (Bonbonfabrik). Die Produktion von Bonbons und Branntwein erfolgte bis 1927, als die Scheune abbrannte. Ein reduzierter Betrieb bestand weiter bis zur Weltwirtschaftskrise 1928. Nach der Insolvenz wurden keine weiteren Investoren gefunden.
Aus dem zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 kamen 27 junge Männer nicht mehr zurück. Ein amerikanisches Flugzeug ist in der Haid abgestürzt, Zwischen Kembach und Dietenhan gibt es noch heute einen Graben, der entstand ist, als eine Bombe vom Bomenräumkommando gezündet wurde.
1950 hatten Kembacher Bürger 7 PKWs: Mayer (2), Georg Hörner, Andreas Gramlich, Alfred Fröhlich, Friedreich Fertig und Max Rudorfer. Zum Vergleich: 2002 waren 210 PKW angemeldet.
Nach der Währungsreform 1948 und der Gründung der BRD 1949 kam 1952 der erste 12 PS Schlepper nach Kembach, Scheunen und Ställe sowie eine Wasserleitung für fließendes Trinkwasser wurden gebaut. Die 1952 gekaufte stationäre Ein-Mann-Dreschmaschine wurde bereits 1954 durch den ersten Mähdrescher ergänzt. Fernseher gab es noch keine: Die Fußballweltmeisterschaft Deutschland - Ungarn schaute man sich noch gemeinschatlich im Oschensaal, Neubrunn an.
Aus einem bestehenden Tischtennisverein wurde der Kembachacher Turn- und Sportverein (TSV) gegründet und baute ein erstes Vereinsheim und einen Fußballplatz.
Die Kirche wurde renoviert und daswertvolle Deckengemälde von 1732 wieder entdeckt und freigelegt.
In diesem Zusmmenhang wurden auch die Glocken überarbeitet. Detail hierzu hier
Es gibt nunmehr 3 Glocken mit folgenden Daten und Inschriften::
Grosse: 1962, 462 kg, 946 mm, gis, "Gestiftet von der Gemeinde Kembach zum Gedächtnis an die Toten der beiden Weltkriege 1914-1918 und 1939-1945"
Mittlere: 15/16 Jhd, 316 kg, 820 mm, h, "Matthäus, Markus, Lukas, Johann"
Kleine: 1939, 150 kg, 650 mm, dis, "Nun danket all Gott" und die Luther-Rose
Von 1967 bis 1968 erfolgte die 1965 beschlossene und wegen Grundstücksumlegungen im Zusammenhang mit dem Neubau der „K7“ verschobene Flurbereinigung.
Kembach wurde am 1.12.1972 in die großen Kreisstadt Wertheim eingemeindet. Der Schulz (Bürgermeister) wurde durch einen Ortsvorsteher ersetzt.
Gründung und Bau des Bürgertreffpunktes „Zum Rathaus“.
Porträt von Carl Eichhorn, gemalt von Theodor Rocholl
Carl Eichhorn (* 11. Juli 1810 in Kembach † 8. Februar 1890 in Korbach) war ein lutherischer Pastor
Carl Eichhorn wurde im Pfarrhaus zu KEMBACH geboren. Er studierte Theologie in Halle und Heidelberg. In Halle wurde durch August Tholuck das Verständnis für die Wahrheitsfragen der Heiligen Schrift geweckt. Sein Weg führte ihn zunächst als Hilfsprediger nach Hilsbach, danach nach Bofsheim und 1847 nach Nußloch wo er jeweils in Pfarreien der badischen unierten Landeskirche wirkte. Das Großherzogtum Baden hatte bereits 1821 die Union der lutherischen und der reformierten Kirche eingeführt. Die Kirche nannte sich „Vereinigte evangelisch-protestantische Kirche“.
Ermutigt durch seinen Freund Wilhelm Löhe, entschied sich Eichhorn für die Trennung von dieser Kirche und gab dies am 3. November 1850 im Sonntagsgottesdienst seiner Gemeinde bekannt. In der Schrift Ein Wort der Verständigung, die im gleichen Jahr erschien, zeigte er die Notwendigkeit der Abkehr von der Union. In seiner bedrängten Situation fand Eichhorn Hilfe bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen. Im Jahre 1851 begab sich Eichhorn auf den Weg nach Steeden und legt bei Pfarrer Friedrich Brunn eine Rechtgläubigkeitsprüfung ab. Am 20. April 1851 ordinierte Pfarrer Brunn Pfarrer Eichhorn auf sämtliche Bekenntnisschriften für die sich bildende lutherische Gemeinde in Ihringen.
Für Eichhorn folgten jetzt Jahre der Verfolgung. Die Betreuung der lutherischen Gemeinden sollte unmöglich gemacht werden. Die Gottesdienste mussten bei Nacht und in den umliegenden Wäldern gefeiert werden. Mehrmals wurde er inhaftiert. Tagelange Reisen, oft in durchnässten Kleidern, waren nötig, den neu entstandenen lutherischen Gemeinden mit Wort und Sakrament zu dienen. Es sammelten sich lutherische Gemeinden unter anderem in Nußloch, Lindelbach, Söllingen, Lörrach, Durlach, Diedelsheim, Bretten, Ispringen und Ihringen am Kaiserstuhl. Wertvolle Hilfe erhielt Eichhorn, als Pastor August Wilhelm Ludwig, Lörrach, aus der Unionskirche ausstieg.
Im Jahre 1856 erfolgte seitens der Staatsregierung eine Duldung der Lutheraner. Doch die jetzt folgenden Jahre waren für die badische Kirche und für Eichhorn die leidvollsten. Pastor Georg Friedrich Haag kehrte von Pommern nach Baden zurück und brach in die dortigen Gemeinden ein und schwächte den Zusammenhalt der Gemeinden. Pastor Ludwig kehrte angesichts dieser Verwirrung in die Union zurück. Durch Max Frommel, seit 1858 Pastor der Gemeinde Ispringen, wurden die Lehrstreitigkeiten der preußischen Lutheraner auch Thema der badischen Kirche. Frommels Bestreben war, eine Trennung vom Oberkirchenkollegium in Breslau zu erreichen. Für Eichhorn war dies gewissensmäßig nicht nachvollziehbar. Doch Frommel, ein gewandter und sich selbst viel zutrauender Mann, gelang es schließlich, den weitaus größten Teil der badischen Lutheraner an sich zu ziehen. Eichhorns Gemeinde, Ihringen, wurde dadurch derartig geschwächt, dass Eichhorn die badische Kirche verlassen musste.
Im Jahre 1867 nahm er einen Ruf an, der ihn ins Fürstentum Waldeck führte, zur Betreuung der beiden zum Breslauer Verband zählenden Gemeinden Korbach und Sachsenberg. Bis 1890 verrichtete er hier seinen Dienst mit Wort und Sakrament. Bei dem Beginn seiner Tätigkeit zählten die beiden Gemeinden 200 Seelen. Als er seinen Dienst beendete, waren es 300. Auch in Bergheim, einer hinzugewonnenen Gemeinde, wurden regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Als 80-Jähriger, bei einer Fahrt nach Züschen, um Alten und Schwachen das heilige Abendmahl zu spenden, verunglückte er tödlich.
Seine Söhne Wilhelm und Carl wurden ebenfalls Theologen.
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
1880 - 1910 : Höhepunkt der Natursteingewinnung; 1946 : Flüchtlinge nach 2tem Weltkrieg
Im 19ten Jahrhundert sind, oftmals aus wirtschaftlichen Gründen (siehe oben), viele Kembacher ausgewandert.
Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg
Unter obigem Namen ward vor einigen Wochen den Bewohnern Wertheims und Umgegend, sowie allen, die das freundlich gelegene Main- und Tauberstädtchen kennen und lieb haben, und nicht minder allen, die sich mit sprachlichen Forschungen beschäftigen, ein äußerst interessantes Büchlein dargeboten, herausgegeben von Dr. Uebeleisen, Oberstabsarzt a. D. und lange Zeit hindurch praktischer Arzt in Wertheim. – Wertheim bei Buchheim und Nachfolger. –
Der Verfasser hat die reiche einschlägige Literatur, die er anführt, mit vielem Verständnis benutzt und gibt auf die Fragen nach dem Ursprung der Ortsnamen in den meisten Fällen überzeugungskräftigen Bescheid. Auch empfängt der Leser erfreuliche Anregung, den Ortsnamen anderer Gegenden nachzudenken und Licht für manches Dunkel der alten Zeit.
Der Name Kembach, Seite 14, heißt nach der ältesten Urkunde vom Jahr 1352 Kentebach; der Name soll keltisch sein und mit dem britisch-keltischen Wort „Kent“ zusammenhängen. Als Fundort zahlreicher goldener und teilweise auch silberner Regenbogenschüsselchen, die als keltische Münzen nachgewiesen sind, hat diese Erklärung vieles für sich.
Gleichwohl kommen wir zu einem anderen Ergebnis, nämlich dem, dass Kentebach aus Kentebuch entstanden ist.
Es ist eine alte deutsche Sitte, ragende Bäume zu Grenz- und Wegzeichen zu machen und sie zu solchen Zwecken noch mit Kennzeichen zu versehen. Die betreffende Buche bei Kembach sollte den rechten Weg künden; sie sollte zum Auskennen dienen; dazu war sie besonders kenntlich gemacht und hieß deshalb die Kentebuch.
Eine halbe Stunde von Kembach in der Richtung zum Tauberthal liegt der fürstliche Hof Wagenbuch; der Name wird von Uibeleisen als Buchwald des Wago erklärt; wir finden in diesem Namen die am Wege liegende und deshalb auf den Weg weisende Buche. Nach der anderen Seite, dem Mainthale zu, etwa eine Stunde von Kembach, liegt Lindelbach, von Dr. Krieger als Bach zu finden ist; wir sehen auch hier eine die Richtung angebende Buche, in deren Nähe sich ein Lido oder Lindilo später niedergelassen hat. Die Funde von Gold- und Silberstücken, an die sich Steinbeile und Broncemesser – siehe „Die Kunstdekmale Badens“, Band 4, Seite 132 – anschließen, legen den Gedanken nahe, dass an Kembach vorbei eine alte Handelsstraße geführt hat, deren Richtung von Nordosten her den Main bei Eichel, woe eine Eiche den Weg angab, oder bei Urfar, woe der Main leicht zu überfahren, bei niederem Wasserstande sogar zu durchreiten war, überschritt, um sich dann nach dem Tauberthal zu wenden. Dies ließ sich von Urfar aus über Kembach und Wagenbuch gut in 2-3 Stunden erreichen, aber durch einsame waldige Gegend führend, mussten den Weg bezeichnende Bäume den Wanderer leiten. Eine alte Handelsstraße, die Tauber aufwärts, ist durch Goldfunke bei Nicklashausen, Königshofen und Weickerheim, festgelegt.
Wir wollen nun noch den Übergang von u. in a., Kentebuch in Kembach durch ein Analogon nachweisen. Das keltische Dorf Kimbach hieß im Jahre 1424 Kuntebuch, 1551 Kintpuch, 1602 Kymbach und jetzt Kimbach. Wenn hier u in a sich gewandelt hat, so ist es auch bei Kentebuch möglich gewesen. Und wenn das Volk aus Urfar Orfel gemacht hat, dann kann auch Kentebuch und Lindelbuch in Kembach und Linnelbach, wie die Leute noch sagen, sich gewandet haben.
Das Gewann „Büstrich“ bei Lindelbach, das mit pastura Weide, erklärt wird, weist auf eine klösterliche Niederlassung hin; nun heißt in Dietenhan, das ½ Stunde von Lindelbach entfernt, ein Platz noch heute das Kloster; jedoch fehlt jeder geschichtliche Nachweis.
Pfarrer Schenk
Quelle: Zeitungsarchiv Bronnbach https://www.landesarchiv-bw.de/de/landesarchiv/standorte/staatsarchiv-wertheim/47276
1962 hat der Lehrer Fath eine Abhandlung über "Kembach im Wandel der Zeit" verfasst, in der er sich, im Kapitel D, mit den Steinbrüche Kembachs und ihren Einfluß auf die soziale Lage beschäftigt hat.
Ein kleiner Status von Kembach aus der Tageszeitung.
Quelle; Fränkische Nachrichten http://fnweb.de
Diese alte Flurkarte zeigt, wie über Jahrhunderte die Flurstücke durch Erbteilung immer kleiner wurden. Eine Flurbereinigung war deshalb aus wirtschaftlichen Gründen und ökologischen Gründen notwendig. Leider schoß man - aus heutiger Sicht -, wie fast überall, über das Ziel hinaus, ebnete alle Unebenheiten, schüttete Gräben zu, verdichtete Abfluß- und Versickerungsbereiche und musste deshalb künstlich drainieren, fällte einzelne, im Weg stehende Bäume, rodete viele Hecken und vernichtete damit Artenvielfalt und Rückzugsgebiet von Tieren.
Ein Interview mit dem Ortsvorsteher Horst Hemmerich in der Tageszeitung.
Quelle; Fränkische Nachrichten http://fnweb.de
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