Streuobstwiesen rund um Kembach

Die Landschaft unmittelbar rund um Kembach ist gekennzeichnet durch die ökologisch sehr wertvollen Streuobstwiesen.

Wie stark die Streuobstwiesen und Gemüsegärten das Landschaftsbild Kembachs bestimmen, ist auch in dem nachstehenden Plan (MELAP) zu sehen:

Obsternte

Mosten

Apfelsaft

Nach dem Waschen werden die Äpfel in Mühlen zerkleinert und zu Maische verarbeitet, aus welcher dann durch schonendes Pressen Apfelsaft, umgangssprachlich auch Süßmost, gewonnen wird. Hierbei entsteht zunächst naturtrüber Apfelsaft. Soll daraus klarer Apfelsaft werden, muss der Saft gefiltert werden.

Um den Apfelsaft haltbar zu machen ist es am einfachsten, ihn zu pasteurisieren. Dafür wird er in einem sauberen Topf ca. 15 Minuten lang erhitzt: Optimal sind Temperaturen zwischen 75 und 90 °C. So werden Mikroorganismen abgetötet, die das Vergären anstoßen und zu schnellem Verderb führen.

Most

  • Äpfel sortieren und gründlich waschen.
  • Früchte zur Maische zerkleinern und abpressen.
  • Frischen Süßmost im Mostfass abfüllen und die Gärung starten.
  • Reinzuchthefe für kontrollierte Gärung dazugeben.
  • Most nach der Gärung abziehen und klären.
  • Most lagern.

Gemüsegärten an den Bachufern

Die Gemüsegrundstücke mit dem guten Schwemmboden an den Bachufern außerhalb des Dorfes werden umgangssprachlich "Gärten" genannt. Im Dorfkern war dafür zu wenig Platz und zu schlechter Boden. Wie kleinteilig die Gärten sind, zeigt obiges Bild vom "Holzkirchhäuser Ortsrand" am Welzbach.

Weiter Gärten, die jedoch immer mehr aufgegeben werden, gibt es am "Neubrunner Ortsrand", entlang des Mühlbaches und am "Dietenhaner Ortsrand", entlang des Kembaches. 

Da "hausferne" Gärten aufwendig in der Pflege sind (bestellen, bewässern, tägliches Betreuen) und heutzutage eine Bodenverbesserung und ein Bodenaustausch in Hausgärten machbar ist, außerdem in Hochbeeten eine wesentlich intensivere, raumsparendere und bequemere Nutzung möglich ist, liegen immer mehr Gärten an den Bachufern, ausserhalb des Ortes, brach.

Einmachen und Lagern

Lagerung im Erdkeller

Viele Gehöfte hatten einen Sandsteinkeller mit Erdstampfboden. Diese haben relative konstante Temperaturen unter 10 , meist bei 4 bis 5 Grad und idealerweise Luftfeuchtigkeiten zwischen 80 und 95 Prozent.

In neuen Häusern gibt es den Trend diese Bedingungen „künstlich“ zu erreichen, oder sich einen externen Lagerungskeller zu bauen. Auch Gartenhäuser sind manchmal im Winter geeignet.

Die kühle und lichtgeschützte Lagerung bringt die Stoffwechselvorgänge des Lagergutes zum Erliegen.

Neben „Eingewecktem“ eignen sich diese Lebensmittel und Pflanzen für eine Lagerung im Erdkeller:

  • Kohlgemüse: Kohlrabi, Weiß- und Rotkohl
  • Wurzelgemüse: Gelbe Rüben, Sellerieknollen, Rote Bete, Pastinake, Petersilien- und Schwarzwurzel, Kartoffeln, Topinambur, Rettich, Meerrettich, Zwiebel, Knoblauch
  • Streuobst: Apfel, Birne, Pflaume
  • Pflanzen: Auch nicht winterharte Pflanzen, wie Knollen, Stauden und Rosen können im Erdkeller in Töpfen überwintern
  • Konserven, Marmeladen und Säfte
  • Kürbisgewächse: Gartenkürbis

Obst und Gemüse müssen in jedem Fall getrennt voneinander gelagert werden. Vor allem das Streuobst sondert Ethylen aus, welches den Verderb anderer Früchte beschleunigt und diese binnen kürzester Zeit faulen lässt. Kartoffeln können in diesem Fall austreiben. Eine regelmäßige Kontrolle und Auslese der Ware ist unverzichtbar. Verdorbene Produkte müssen sofort aussortiert werden.

Äpfel und Birnen - bis zu 7 Monate

Einlagig und gut belüftet mit dem Stiel nach oben.Am besten eignen sich hierzu so genannte Apfelstiegen oder Apfelschubladen.Lagerfähige Äpfel und Birnen entfalten erst nach einer gewissen Lagerzeit ihr volles Aroma

Kürbisse - bis zu 8 Monate

In einem Holzregal oder aufgehängt in Netzen.Die Kürbisse sollten vor der Lagerung nicht behandelt, oder gewaschen werden. Der Stiel kann gegebenenfalls einen Zentimeter gekürzt werden.Einen reifen Kürbis erkennen Sie dran, dass die Schale so hart ist, dass sie sich nicht mit dem Nagel einritzen lässt

Wurzelgemüse (außer Kartoffeln) - 2 bis 6 Monate

Schichtweise in Sandkisten mit feuchtem Sand vergraben.Zwiebeln und Knollen können auch an ihren geflochtenen Blättern aufgehängt werden

Kartoffeln - bis zu 7 Monate

In Holzkisten, oder Leinensäcken, in jedem Fall jedoch getrennt von Obst.

Eine gute Belüftung ist besonders wichtig.Stapeln Sie nicht zu viele Kartoffeln

übereinander, da diese leicht Druckstellen bekommen.Kartoffeln, die zu viel Licht ausgesetzt sind, bekommen grüne Stellen, in denen sich das Pflanzengift Solanin anlagert.

Kohlgemüse - 1 bis 4 Wochen

Kohlgemüse lagert sich am besten in Backpapier gewickelt und aufrecht in eine Holzkiste gestellt, kann aber auch kopfüber aufgehängt werden

Weiter Lagerungsarten

Nüsse

Nüsse, insbesondere Walnüsse trocknet man möglichst langsam im Luftzug, damit sie nicht zu scharf werden. Dazu eignen sich Rahmen mit Hasendraht im Naturluftzug, dann im herbstlichen Wintergarten oder Gewächshaus (nicht im Heizungskeller). Später hängt man sie in Säckchen in trockenen Räumen auf.

Wein

Da Weißweine bei 11-14 Grad und Rotweine bei 15-18 Grad lagern braucht man dafür in der Regel einen anderen Keller.

Glas sterilisieren zum Einlegen und für Marmeladen

Gläser im Wasserbad sterilisieren: 

Die Marmeladegläser werden in einen großen Topf mit kaltem Wasser gelegt. Auch Gummiringe und Schraubdeckel werden mitgekocht. Das Wasser mit den Gläsern wird erhitzt und etwa 10 Minuten gekocht. Die Gläser, Deckel und Ringe mit einer Zange oder einem Löffel aus dem heißen Wasser nehmen. Stellt sie mit Öffnung nach oben auf ein sauberes Küchentuch. Nicht abtrocknen, um keine Keime in die Gläser zu bringen! 

Gläser sterilisieren im Backofen: 

Den Backofen auf 140 Grad vorheizen. Die Gäser spülen und dann für etwa 15 Minuten im Backofen sterilisieren. Die Gläser werden mit Handschuhen aus dem Ofen genommen und direkt befüllt. Die Schraubdeckel oder Gummiringe müssen etwa 10 Minuten in heißem Wasser ausgekocht werden. 

Gemüse einlegen

Zum Einlegen eignen sich alle festen Gemüsesorten. Beliebt sind z.B. Gurken, Bohnen, Möhren, Paprika, Radieschen, Rote Bete, Zwiebeln und Zucchini. Das Gemüse sollte frisch und gesäubert sein. Je nach Rezept wird das Gemüse zunächst vorgekocht, gegart, blanchiert oder, wenn es roh eingelegt werden soll, mit Salz bestreut und entwässert. 

Sauer einlegen

Entweder

  • Gemüse einsalzen und 24 Stunden ziehen lassen.
  • Gemüse abspülen und in sterile Gläser füllen
  • Gläser mit Essigsud auffüllen

Oder

  • Gemüse garen
  • Gemüse gleich in sterile Gläser füllen
  • Gläser mit Essigsud auffüllen

Salzig einlegen

Für salzig eingelegtes Gemüse wird zunächst der Sud aufgekocht, der dann abgekühlt über das in Gläsern gefüllte Gemüse gegeben wird, bis es vollständig bedeckt ist.

In Öl einlegen

Für in Öl eingelegtes Gemüse eignen sich besonders gut Paprika, Artischocken, Auberginen und Pilze.

Das Gemüse wird zunächst gegart und anschließend in Essig mariniert oder eingesalzen. Dann wird das Öl mit frischen Kräutern wie Rosmarin oder mit Chilis, Knoblauch und Zwiebeln aromatisieren und über das in Gläsern verteile Gemüse gegoßen.



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 Marmeladen

  • Die Marmeladegläser (mit Schraubdeckel oder Gummiring) spülen und im Wasserbad oder Backofen sterilisieren. 
  • Das Obst in der Regel zuerst waschen (außer ganz fragilen Beeren wie z.B. Himbeeren). Danach putzen (z.B. die Stängel der Beeren oder das Kerngehäuse von Äpfeln entfernen), größeres Obst in Stücke der gewünschten Größe schneiden.
  • Danach wird das Obst mit Zucker eingekocht. Dafür könnt ihr normalen Zucker oder Gelierzucker verwenden.
  • Manche Früchte (z.B. Stachelbeeren, Quitten, schwarze Johannisbeeren, Äpfel, Heidelbeeren, Zitrusfrüchte) haben von Natur aus einen höheren Pektin-Anteil und die Marmelade geliert viel einfacher. Für Früchte mit geringem Pektingehalt (z.B. Erdbeeren, Kirsche, Rhabarber, Weintraube) empfehlen wir die Verwendung von Gelierzucker, damit ihr mit dem Ergebnis auch wirklich zufrieden seid.
  • Gelierzucker hilft zudem dabei, dass ihr weniger Zucker benötigt, um die Marmelade gelieren zu lassen. Wenn „2:1“ auf der Packung steht, bedeutet das 2 Teile Früchte und 1 Teil Zucker. Bei einem Fruchtaufstrich von 3:1 ist es sogar noch weniger Zucker. Genaueres lest ihr unten im Marmelade Rezept.
  • Für Gelee wird die eingekochte Fruchtmasse durch ein feines Sieb gestrichen, um die festen Bestandteile (Kerne oder Schale) zu entfernen.
  • Nach dem Kochen von den Früchten mit dem Zucker wird die Masse heiß in Marmeladengläser eingefüllt.

Sauerkraut einlegen

Früher wurde in fast jedem Haushalt Kraut für den Winter eingelegt.Heute gibt es in Kembach, nicht nur wegen der gesundheitlichen Aspekte des fermentierten saueren Krautes, eine erkennbare Rückbesinnung zu dieser Tradition.

Im Herbst, nach der Ernte des Weiß- und Spitzkohles, erfolgt die Einlagerung in töneren Töpfen, die im kühlen Keller gelagert werden.

1.Der Weißkohl wird von den äußeren Blättern befreit, der Kopf halbieren oder geviertelt und fein gehobelt, mit Salz und Kümmel gewürzt und dann wird alles gut vermengt.

2.Auf dem Boden des Gargefäßes werden einige Kohlblätter gelegt. Der gehobelte Kohl wird in den Gärtopf eingefüllt und mit Holzstampfer oder der "Faust" kräftig gestampft bis der Krautsaft austritt.

3.Dann wird wieder eine Lage Kraut einfügt, gestampft und so weiter verfahren, bis das Gefäß bis 3/4 gefüllt ist. Das Kraut muss vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein, sonst wird es braun.

4.Am Ende wird ein Stein zum Beschweren aufgelegt, der Wasserrand mit Salzwasser aufgefüllt und der Deckel aufgelegt.

5.Nach der Gärzeit von ca. 4 Wochen bei Temp. zwischen 16°-18° ist das Sauerkraut fertig.

6.Nach ca. 2 Wochen soll man die Steine waschen. Sollte sich auf der Flüssigkeit ein weises Häutchen bilden, ist es nicht tragisch, es sollte aber entfernt werden.

Die legendären Erntedankfeste

Früher war eine gute Ernte so bedeutungsvoll, dass das Erntedankfest von der ganzen Dorfgemeinschaft mit einem großen Umzug gefeiert wurde. Mit Beginn der "Lebensmittelfremdversorgung" und weil immer weniger Menschen in der Landwirtschaft tätig waren, verlohr das Erntedankfest seine Bedeutung und wurde "nur" noch im Rahmen eines Gottesdienstes gefeiert.

Otto Diem, Liselotte Oberdorf

1956 Geirg Gramlich

1956 Norbert Rottmeier, Hans Diehm jun.

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